Landwirtschaftliche Betriebe brauchen Verlässlichkeit und Beständigkeit

Datum des Artikels 21.10.2019

21. Oktober 2019
 

Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion Schleswig-Holstein (MIT) fordert einen langfristig
klaren politischen Kurs für die landwirtschaftlichen Betriebe. Seit vielen Jahren
befindet sich der gesamte Bereich der Landwirtschaft in einer sehr schwierigen Situation,
die geprägt ist durch die Milchpreiskrise, zu niedrige Schweinepreise, Dauerregen,
Dürre und ständig steigende Landpreise. Durch die Komplexität dieses Bereiches
werden die verschiedenen Krisensituationen fast als separate Einzelsituationen
wahrgenommen. Dabei wird oft vergessen, dass diese so vielschichtigen Themen
einen einzigen Berufstand betreffen. Hinzu kommen viele welt-, europa- und bundespolitische
Maßnahmen und Entscheidungen, die jeden einzelnen Landwirt oftmals
folgenschwer treffen. Der Berufsstand kann diese aber selbst nur wenig beeinflussen.
Dazu zählen unter anderem bestimmte Ein- und Ausfuhrbestimmungen, die
Düngeverordnung, Umweltschutzmaßnahmen und viele weitere Vorschriften und
Auflagen. „Wir müssen aufhören politisch populäre Entscheidungen auf dem Rücken
unserer heimischen landwirtschaftlichen Betriebe auszutragen und sie dadurch in
ihrer Wettbewerbsfähigkeit massiv einzuschränken.“, fordert der Landesvorsitzende
der Mittelstands- und Wirtschaftsunion in Schleswig-Holstein, Stefan Lange.
Daher ist es seiner Meinung nach verständlich, dass die Landwirtschaft in öffentlichen
Veranstaltungen auf ihre Situation aufmerksam machen möchte. Morgen werden
bundesweit zahlreiche öffentliche Veranstaltungen der Landwirte stattfinden. Aktueller
Auslöser dafür sind die bundespolitischen Entscheidungen im Zusammenhang
mit dem „Agrarpaket“. Durch die geplanten Demonstrationen rückt das Thema jetzt
nochmal verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit. Unter dem Motto „Wir bitten zu
Tisch“ sind zahlreiche Kundgebungen bundesweit geplant und immer mehr landwirtschaftliche
Betriebe wollen sich daran beteiligen. Diese sind nach Meinung der MIT
durch den Schlingerkurs der Politik mittlerweile so stark gebeutelt, dass sie entweder
aufgeben müssen oder versuchen unter hohem finanziellem Aufwand und Risiko
durch ständige Neuausrichtung und Umstellung Schritt zu halten. „Solch ein Vorgehen
kann und darf unternehmerisch nicht der richtige Weg sein“, so Stefan Lange.
Hinzu komme, dass neben all diesen politischen Faktoren auch noch ein fast schon
gesellschaftlich anerkanntes „Bauernbasching“ den Alltag vieler landwirtschaftlicher
Familienbetriebe bestimmt. All dies lässt weder die landwirtschaftlichen Unternehmer
noch ihre Familienangehörigen kalt. Die Folge: Für viele landwirtschaftliche Unternehmer
ist diese Gesamtsituation weder menschlich noch wirtschaftlich ertragbar.
Nach Meinung der Mittelstands- und Wirtschaftsunion dürfen das Höfesterben und all
die aktuellen Probleme der landwirtschaftlichen Wirtschaftsbetriebe auf keinen Fall
als eine normale Nebenfolge des Strukturwandels abgetan werden. Wie derzeit mit
den landwirtschaftlichen Unternehmen umgegangen wird, ist aus Sicht der MIT weder
politisch noch gesellschaftlich vertretbar. „Ein ‘Weiter so’ ist nicht mehr möglich,
die landwirtschaftlichen Betriebe brauchen eine dauerhafte Verlässlich- und planbare
Beständigkeit“, so der MIT-Chef.
Die hauptsächlich ideologisch geführten politischen Diskussionen und daraus resultierenden
Entscheidungen haben dem gesamten landwirtschaftlichen Sektor stark
geschadet. Politik für unsere Landwirte müsse auf Fachwissen basieren und sich an
dem neuesten Stand der Forschung und Entwicklung, wie auch am wirtschaftlich
Machbaren orientieren. Der MIT-Vorsitzende verweist in diesem Zusammenhang auf
die weltweit führende Agrarforschung, über die wir in der Bundesrepublik verfügen.
Empört zeigt sich der MIT-Landesvorsitzende auch in Teilen des medialen Umgangs
und Hetzkampagnen verschiedener Umwelt- und Tierschutzverbänden gegen die
bäuerlichen Betriebe. „So dürfen wir als Gesellschaft auf keinen Fall mit dem so
wichtigen Wirtschaftssektor, der sicheren Lebensmittelproduktion, umgehen“.
Schleswig-Holsteins MIT-Chef weiß: „Unsere Landwirte bilden mit ihren mittelständischen
Betrieben das Rückgrat des ländlichen Raumes und sind ein unverzichtbarer
Faktor für die deutsche Volkswirtschaft. Es darf uns nicht kalt lassen, dass diese
überwiegend familiengeführten Betriebe pauschal kriminalisiert und per se als
Umweltverschmutzer und Tierquäler diffamiert werden.“
Er verweist zugleich auch auf die besondere Stellung und Bedeutung der landwirtschaftlichen
Betriebe insbesondere im ländlichen Raum. Landwirtschaftliche Unternehmer
sind nicht nur unverzichtbare Lebensmittelproduzenten, sondern zeitgleich
nehmen Sie viele verschiedene Rollen und Funktionen vor Ort wahr. Sie sind Arbeitgeber,
Investor, pflegen unsere Kulturlandschaft, führen Umweltschutzmaßnahmen
durch und sind zugleich auch ein fester Bestandteil des sozialen Gefüges jeder dörflichen
Struktur. „Ich kenne kaum einen Berufsstand, der so vielfältige Funktionen im
wirtschaftspolitischen und sozialen Bereich wahrnimmt wie die Landwirtschaft“ so
Lange.
Vor diesem Hintergrund begrüßt die MIT-Schleswig Holstein es sehr, dass der Bundesverband
der Mittelstands- und Wirtschaftsunion mit der Nominierung der Bundestagsabgeordneten
Silvia Breher (46) für das Amt der stellvertretenden Vorsitzenden
der CDU Deutschlands landwirtschaftlichen Sachverstand in das höchste Parteigremium
bringen möchten. Die auf einem Bauernhof aufgewachsene Münsterländerin ist
im Deutschen Bundestag Mitglied des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft
sowie Geschäftsführerin des Kreislandvolksverbandes Vechta.
Für Stefan Lange, MIT-Landesvorsitzender in Schleswig-Holstein, ist die Nominierung
der Fachfrau aus dem Nachbarland Niedersachsen ein starkes Signal. „Silvia
Breher wird der CDU frischen Wind geben und unsere Kompetenz in der mittelständisch
geprägten Land- und Ernährungswirtschaft stärken“, begrüßt Lange den MITPräsidiumsbeschluss.
„Ihr Wahlkreis ist geprägt durch Landwirtschaft und Mittelstandwie
bei uns im ländlichen Raum.” Mit Silvia Breher habe man dort eine verlässliche
Mitstreiterin für eine bäuerlich geprägte Landwirtschaft und einen starken ländlichen
Raum vorgeschlagen.

Die Mittelstands-und Wirtschaftsunion Deutschlands (MIT) ist die größte parteipolitische Wirtschaftsvereinigung
Europas. Sie engagiert sich insbesondere für die Belange der Klein– und Mittelständischen Unternehmen
(KMU). Der schleswig-holsteinische MIT-Landesvorsitzende Stefan Lange ist als direkter Ansprechpartner
unter stefan.lange [at] mit-sh.de oder telefonisch unter 0173 2759583 für Gespräche oder Informationen
erreichbar.

Mittelstands-und Wirtschaftsunion Schleswig-Holstein(MIT)
V.i.S.d.P.: Kirsten Voß-Rahe, Mitglied im Landesvorstand & Thomas Klömmer, Landesgeschäftsführer,
Sophienblatt 44-46, 24114 Kiel, Tel.: 0431 6609965, E-Mail: info [at] mit-sh.de; www.mit-sh.de