Stefan Lange: „Solardachpflicht ist nicht akzeptabel!“

Datum des Artikels 22.06.2022

Die MIT Schleswig-Holstein wendet sich gegen die Pläne der möglichen neuen schwarz-grünen Koalition in Kiel, dass auf jedem Neubau verpflichtend Photovoltaikanlagen installiert werden müssen.
Eine solche Solardachpflicht sei gleich aus mehreren Gründen nicht akzeptabel, sagt Stefan Lange, Landesvorsitzender der MIT Schleswig-Holstein:
„Wir haben derzeit gar nicht die Handwerker und zum Teil auch nicht das Material, auf jedem Neubau solche Anlagen zu installieren. Eine Pflicht würde zu erheblichen Verzögerungen bei Neubauten führen – nicht nur bei Privathäusern – und sie auch noch teurer machen!“
Darüber hinaus rechnen Bauherren ohnehin mit spitzem Bleistift und wissen sehr gut selbst, wann sich eine Photovoltaikanlage rechnet. Denn das hängt nicht nur von der Größe des Daches, sondern auch vom Heizsystem oder der örtlichen Lage ab. Außerdem greift eine Solardachpflicht erheblich in die Rechte der Kommunen ein, die über das Erscheinungsbild ihrer Siedlungen besonders in touristisch genutzten Gebieten selbst bestimmen wollen. Eine gesetzliche Pflicht zum Solardach kann den spezifischen Gegebenheiten jedes einzelnen Neubaus gar nicht gerecht werden, so Lange weiter:
„Sich ambitionierte Klimaziele zu setzen, ist ja richtig. Aber dabei sollten die künftigen Koalitionäre Augenmaß und Technologieoffenheit behalten und sich nicht von der radikalen „Grünen Jugend“ treiben lassen, die ohne Sinn für Verhältnismäßigkeit, Kosten und Effizienz immer mehr fordert. Unerfüllbare Vorschriften führen zu Ineffizienz. Das hilft dem Klima nicht, schadet aber Verbrauchern und treibt unnötig die Preise.“

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