Gesundheitsversorgung für kommende Krisenzeiten absichern

Datum des Artikels 28.07.2021

Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Schleswig-Holstein begrüßt die erneuten Corona-Lockerungsschritte der Landesregierung. „Diese Perspektive hin zur Normalität muss aber gleichzeitig zum vorbeugenden Planen anregen.“ so der MIT-Landesvorsitzende Stefan Lange.
Die Corona-Pandemie habe gezeigt, welchen außerordentlich hohen Wert ein funktionierendes Gesundheitssystem und eine regionale Gesundheitswirtschaft haben. Diese würden in Schleswig-Holstein wesentlich von einer mittelständischen, selbständigen und freiberuflichen Struktur geprägt. Diese möchte die MIT Schleswig-Holstein erhalten und weiter stärken.
„Neben einer guten Zusammenarbeit aller Gesundheitsberufe ist es wichtig, dass auch in Krisenzeiten genügend Arzneimittel und medizinische Güter verfügbar sind.“ erkennt MIT- Landeschef Lange und fügt hinzu: „Die Gesundheitswirtschaft trägt damit in besonderem Maße zur gesundheitlichen Versorgungssicherheit bei.“
Eine Lehre aus der Pandemie sei die Erkenntnis, dass zu große Abhängigkeiten von internationalen Lieferketten in Krisenzeiten zu gefährlichen Engpässen in der materiellen Versorgung führen können. Mehraufwand bei Krisen sei im bestehenden System nicht ausreichend berücksichtigt. Das Gesundheitssystem müsse für künftige Epidemien und andere Zwischenfälle besser eingerichtet sein.
„Wenn Reservekapazitäten, Schutzausrüstungen und das entsprechende Personal für Notfälle in Krankenhäusern und Praxen zur Verfügung stehen sollen, müssen sie einschließlich der Folgekosten finanziert werden.“ schlussfolgert Stefan Lange.
Zu einer Gesundheitspolitik aus einer Hand gehöre für ihn zudem, die Rahmenbedingungen für die Gesundheitswirtschaft im Land weiter zu verbessern: „Damit gewährleisten wir eine gute gesundheitliche Versorgung der Menschen und sichern Arbeitsplätze in einer nachhaltigen Schlüsselbranche.“

Rund 200.000 Menschen seien im Gesundheitsbereich tätig, was rund 20 Prozent des Beschäftigungsanteils in Schleswig-Holstein entspräche. Die überwiegend mittelständisch geprägte Gesundheitsbranche einschließlich der Praxen und Apotheken, der Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, der Medizin- und IT-Technik, der Pharmaunternehmen und Biotechnologie, des Gesundheitshandwerks und der Sanitätshäuser und die medizinische Forschung seien für das Bundesland ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Mittelstands-Chef Lange erwartet zusätzlich zur Bundesinitiative „Nationale Reserve Gesundheitsschutz“ insbesondere vom Wirtschafts- und Gesundheitsministerium eine Landesstrategie zur Stärkung einer nachhaltig versorgungs- und wettbewerbsfähigen Gesundheitswirtschaft: Neben stabilen Rahmenbedingungen für die bestehenden regionalen Unternehmen und Einrichtungen müssten Anreize geschaffen werden, junge innovative Unternehmen anzusiedeln und die Bildung von internationalen Kooperationen für Wissens- und Produktionsnetzwerke müsse stärker gefördert werden.

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